Laut den Ergebnissen aus Metaanalysen gibt es keinen Nachweis der Über- oder Unterlegenheit bestimmter antianginöser Medikamente im Hinblick auf deren symptomatische Effektivität. Anders als die ESC-Leitlinie zum chronischen Koronarsyndrom [1] verzichtet die Nationale Versorgungsleitlinie "Chronische KHK" [2] auf die Unterteilung in Wirkstoffe der ersten und zweiten Wahl zur symptomatischen Therapie. Stattdessen empfiehlt sie, die antianginöse Therapie an den Komorbiditäten der Patienten sowie möglichen Nebenwirkungen auszurichten, so Prof. Dirk Westermann, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Durch sein Wirkprofil biete Ranolazin (Ranexa®) Vorteile bei einigen KHK-assoziierten Komorbiditäten. Bei KHK und Diabetes z. B. wirke es sich positiv auf Anginafrequenz und Belastbarkeit aus, ohne den Glukosestoffwechsel zu beeinträchtigen, erklärt der Kardiologe. Auch bei Bradykardie oder Hypotonie sei Ranolazin sinnvoll, da es hämodynamisch neutral ist und keinen klinisch relevanten Einfluss auf Herzfrequenz oder Blutdruck ausübt. Ranolazin ist als Ergänzungstherapie zur symptomatischen Behandlung erwachsener Patienten mit stabiler Angina pectoris indiziert, die unzureichend eingestellt sind oder Betablocker und/oder Kalziumantagonisten nicht tolerieren.

Quelle: [1] Knuuti J et al. Eur Heart J. 2020;41:407-477; [2] Nationale Versorgungsleitlinie Chronische KHK. 2019; 5. Aufl. Version 1; Fortbildungsveranstaltung "Berliner Herzkreislauf Forum", 28. November 2020, (Veranstalter: Berlin-Chemie).