In den letzten Jahren haben Infektionen mit dem Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zugenommen. Für Menschen in Risikogebieten gewinnt eine FSME-Impfprophylaxe deshalb weiter an Bedeutung.

Prof. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München, führt die Zunahme der FSME-Fälle darauf zurück, dass sich die übertragenden Zecken durch den Klimawandel ausbreiten, u. a. in höhere Lagen. Damit seien neue Infektionsregionen entstanden.

Neben der Expositionsprophylaxe ist die Impfung die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Krankheit. Für die Immunisierung steht z. B. der Impfstoff Encepur® zur Verfügung, von dem drei Dosen verimpft werden - die zweite nach 1-3 und die dritte nach 9-12 Monate nach der ersten Dosis. Möglich ist auch das Vorgehen nach einem Schnellschema, das eine vollständige Grundimmunisierung innerhalb von 21 Tagen ermöglicht.

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Die FSME führt nach einer Inkubationszeit von ca. 7 bis 14 Tagen zu unspezifischen grippeartigen Beschwerden. Nach einem kurzen symptomfreien Intervall kann sich eine zweite, hochfiebrige Phase mit einer Symptomatik des Zentralnervensystems (ZNS) anschließen, die durch Meningitis, Enzephalitis oder Myelitis verursacht ist.

Bei ca. 70-95% der Patienten verläuft die Erkrankung asymptomatisch, oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus.

Rund 10% der Patienten mit ZNS-Symptomatik leiden langfristig neurologische und neuropsychiatrische Residualsymptomen. Bei ca. 1% der Patienten mit ZNS-Beteiligung verläuft die Erkrankung tödlich.

Quelle: Pressekonferenz: "Die Zukunft der Impfstoffversorgung", 24. November 2020 (Veranstalter: Bavarian Nordic).