Dass hohe Feinstaubbelastungen zu gesundheit-lichen Schäden führen können, ist allgemein bekannt. Zwei amerikanische Studien zeigen nun Assoziationen zwischen erhöhter Feinstaubbelastung und der Entstehung der Alzheimer Demenz (AD).

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A-β-Aggregate führen zu Neuronenverlust.

Mittels Positronen-Emissions-Tomografie (PET) wurde die Amyloid-Belastung im Gehirn bei über 18.000 dementen (39,5%) und kognitiv beeinträchtigten Teilnehmern (60,5%) mit der Feinstaubbelastung (PM2,5) an deren Wohnort sowohl zum Zeitpunkt des PET-Scans als auch 14 Jahre zuvor, in Beziehung gesetzt [1]. Ergebnis: Unabhängig von Geschlecht oder Erkrankungstadium hatten Patienten, die seinerzeit in den Regionen mit der höchsten Feinstaubbelastung lebten, ein um 10% erhöhtes Risiko für das Auftreten von Amyloid-β-Plaques. Bezogen auf die Feinstaubbelastung zum Zeitpunkt des PET-Scans betrug die Odds Ratio 1,15 (1,05-1,26).

Eine weitere Studie mit 1.365 kognitiv unbeeinträchtigten Frauen im Alter zwischen 70 und 89 Jahren zeigte darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen der Feinstaubbelastung und dem Abbau der grauen Substanz in Hirnbereichen, die für AD anfällig sind [2]. Die Teilnehmer erhielten bis zu zwei Gehirnscans im Abstand von fünf Jahren, welche mittels eines Machine-Learning-Ansatzes mit Daten von AD-Patienten verglichen und bewertet wurden. Der Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung von Unterschieden bei Rasse, geografischer Region, Rauchen und anderen Faktoren bestehen.

Quellen: 1. Iaccarino L et al. JAMA Neurol. 2020, DOI: 10.1001/jamaneurol.2020.3962 2. Younan D et al. Neurology 2020, DOI: 10.1212/WNL.0000000000011149