Die Influenza-Saison 2020/21 stellt angesichts der zweiten Welle der Corona-Pandemie eine Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Risikogruppen wie Älteren und chronisch Kranken wird dringend zur Impfung geraten.

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Das Ziel sind hohe Durchimpfungsquoten, die laut WHO bei 75% liegen soll- ten, so Prof. Klaus Wahle, Münster. In Deutschland wurden in den Jahren 2015/16 und 2016/17 aber nur 35% der über 60-Jährigen geimpft.

Effektive und differenzierte Influenza-Vakzine fördern die Impfbereitschaft in der Bevölkerung und ermöglichen auf die Patienten zugeschnittene Impfungen.

Quadrivalente Impfstoffe (mit Antigenen gegen die Stämme A(H1N1) und A(H3N2) sowie zwei B-Linien) sind der neue Standard und ersetzen die trivalenten Vakzine.

Den meisten Impflingen, auch Risikogruppen ≤ 65 Jahren, werden moderne zellkulturbasierte Impfstoffe empfohlen (z. B. Flucelvax® Tetra), die potenzielle Vorteile gegenüber traditionellen eiweißbasierten Impfstoffen aufweisen [Rajaram S et al. Therapeutic Advances in Vaccines and Immunotherapy. 2020;8:1-10].

Bei älteren Impflingen, bei denen die Immunantwort abgeschwächt sein kann, werden Impfstoffe mit Wirkverstärker empfohlen (z. B. Fluad® Tetra auf Eiweißbasis mit MF59), alternativ hochdosierte tetravalente Impfstoffe mit höherem Antigengehalt.

Die Patienten sollten ehrlich über den Nutzen einer Influenza-Impfung aufgeklärt werden, sagte Wahle. Sie schütze v. a. vor einem schweren Verlauf. Bei Älteren steige die Wirksamkeit bei regelmäßigen Impfungen.

Quelle: Fachpresseveranstaltung "Grippesaison trifft Covid-19-Pandemie", 11. November 2020 (Veranstalter: Seqirus)