Remdesivir (Veklury®) sollte als Virostatikum im frühen Stadium der COVID-19-Erkrankung eingesetzt werden. Diese Erkenntnis teilte Dr. Ansgar Rieke, Chefarzt Nephrologie/Infektiologie, Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, mit.

Gemäß der S2k-Leitlinie wird in den ersten zehn Tagen nach Symptombeginn bei hospitalisierten Patienten mit low-flow Sauerstoffsubstitution ein Nutzen der Therapie beobachtet. Bei kritisch kranken Patienten zeigt sich dagegen keine Wirksamkeit, so Rieke.

Im Oktober 2020 waren kontroverse Zwischenergebnisse der von der WHO initiierten SOLIDARITY-Studie (Trial NCT04315948) publiziert worden. Die Studie hatte keinen klinischen Effekt unter Remdesivir-Behandlung im Vergleich zum Standard-of-Care (SOC) auf die 28-Tage-Mortalität der COVID-19- Patienten ergeben. Allerdings wurden Daten von Patienten mit low- sowie high-flow Sauerstoffsubstitution gemeinsam analysiert.

Das Corona-Therapeutikum hatte in der EU im Juli 2020 eine bedingte Zulassung zur Behandlung von COVID-19-Patienten erhalten, die eine zusätzliche Sauerstoffgabe benötigen.

Grundlage der Zulassung waren zwei randomisierte, placebokontrollierte Studien: Die unabhängige Studie ACTT-1 und die von Gilead gesponserte Studie SIMPLE.

Quelle: Meet-The-Expert "Aktuelles zur COVID-19-Therapie - die Sonderstellung von Remdesivir", 4. Dezember 2020 (Veranstalter: Gilead)