Eine Eosinophilie kann mannigfaltige Störungen im ganzen Körper verursachen - häufige wie seltene. Mit Mepolizumab steht in Europa nun eine Behandlungsoption für vier solcher Erkrankungen zur Verfügung.

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Der Antikörper wird alle 4 Wochen s.c. verabreicht.

Gelangen dauerhaft überschüssige eosinophile Granulozyten ins Gewebe, können sie zu chronischen Entzündungen und Schäden in unterschiedlichsten Organen führen. Da Interleukin(IL)-5 Bildung, Differenzierung, Gewebemigration und Überleben der Eosinophilen reguliert, vermag der Anti-IL-5-Antikörper Mepolizumab (Nucala®) gegenzusteuern. Er kann die Eosinophilenzahl auf ein Normalmaß senken.

Seit November 2021 ist Mepolizumab als Zusatztherapie in der EU nicht nur bei schwerem refraktärem eosinophilem Asthma bronchiale zugelassen, sondern bei drei weiteren Indikationen aus der Bandbreite eosinophiler Erkrankungen: bei chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP), Hypereosinophilem Syndrom (HES) und Eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). HES und EGPA zählen zu den seltenen Erkrankungen und werden wegen der mannigfaltigen Symptome etwa an Darm, Lunge, Herz oder HNO-Trakt oft lange verkannt. Erst die exakte differenzialdiagnostische Abgrenzung der Erkrankungen ermöglicht eine pathogenetisch orientierte Therapie.

Rheumatologen haben lange auf die neue Therapieoption gewartet. "Wir adressieren erstmals nicht nur die autoimmune Problematik, sondern auch die bei der EGPA zugeschaltete und für die Gewebemanifestation besonders wichtige Eosinophilen-Komponente - und dies sehr gezielt", betonte Prof. Peter Kern, Rheumatologie, Klinikum Fulda.

Quelle: Pressekonferenz "Neue Perspektive für Patienten mit eosinophilen Erkrankungen", 3. Dezember 2021 (Veranstalter: GSK)