Die dritte Impfung mit dem Pfizer/BioNTech-Impfstoff Comirnaty® führte bei organtransplantierten Patienten zu einem zusätzlichen und signifikanten Anstieg der humoralen Impfantwort.

396 Patienten im Z. n. Organtransplantation erhielten je drei Dosen des mRNA-Impfstoffs gegen SARS-CoV-2. Die zweite Dosis wurde einen Monat nach der ersten verimpft, die dritte weitere 59 Tage später. Vor jeder Impfung sowie vier Wochen nach der dritten wurden die Anti-SARS-CoV-2-Kapselproteinantikörper quantifiziert.

Die Prävalenz der Antikörper lag vor der ersten Impfung bei 1,3%, vor der zweiten bei 5,1% und vor der dritten bei 41,4%. Vier Wochen danach war sie auf 67,9% geklettert (p = 0,0001). Von den 232 Patienten, die vor der dritten Dosis seronegativ waren, wurden 105 (45,25%) danach positiv. Jüngere Patienten hatten eine höhere Serokonversionsrate. Patienten, die eine Mycophenolsäure- oder Belatacept-Therapie bzw. Triple-Immunsuppression erhielten, wiesen eine niedrige Serokonversionsrate auf.

Quelle: Del Bello A, Abravanel F, Marion O et al. Efficiency of a boost with a third dose of anti-SARS-CoV-2 messenger RNA-based vaccines in solid organ transplant recipients. Am J Transplant 2021, online 31. Juli; doi: 10.1111/ajt.16775

MMW-Kommentar

Die zweite Booster-Impfung bewirkt eine bessere humorale Impfantwort als die erste. Allerdings wurde bei immunsuppressiv therapierten Patienten auch über schwere Nebenwirkungen berichtet. In einer Studie mit 62 nierentransplantierten Patienten kam es bei 5 Patienten mit vorheriger COVID-19 zu einem steilen impfbedingten Antikörperanstieg. 12 Patienten entwickelten aber schwere Nebenwirkungen, wovon 6 starben. 5% der voll immunisierten Patienten erkrankten trotzdem an COVID-19, und bei den restlichen Patienten konnte kein zusätzlicher Anstieg neutralisierender Antikörper festgestellt werden [Chavrot N et al. Am J Transplant. 2021;21:4043-51].

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Prof. Dr. med. A. Gillissen

Medizinische Klinik III, Ermstalklinik, Bad Urach