Synuclein als Biomarker -- Beim Morbus Parkinson können Prodromi bereits 20 Jahre vor der Diagnosestellung auftreten. Dies zeigt eine Kohortenstudie, bei der die Daten von über 300.000 Parkinson-patienten ausgewertet und zurückverfolgt wurden. "Am häufigsten und frühesten waren gastroösophagealer Reflux bzw. Motilitätsstörungen der Speiseröhre, Erektions- und Geruchs- bzw. Geschmacksstörungen", sagte Prof. Hans-Christoph Diener, Essen, auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Als weitere Prodromi wurden Prostatahypertrophie und Dermatophytose neu identifiziert.

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Bisher ist M. Parkinson eine klinische Dia- gnose. Zur Frühdiagnose werden derzeit zuverlässige Biomarker gesucht. Dazu wurde in einer neuropathologischen Studie der Stellenwert des Synuclein-Nachweises in Hautbiopsien untersucht, wobei Biopsien sowohl bei Verstorbenen als auch bei Lebenden aus Bauch-, Nacken- und Schenkelhaut entnommen wurden. Die Auswertung ergab eine Sensitivität von 82% bei einer Spezifität von 96% im Hinblick auf das Vorliegen einer Synucleinopathie. "Die Studie zeigt, dass der Nachweis von Synuclein in Hautbiopsien als Biomarker für die klinische Diagnostik des Morbus Parkinson geeignet ist", so Prof. Daniela Berg, Kiel. Dies könnte auch dazu beitragen, neue krankheitsmodifizierende Therapien zu entwickeln.

Quelle: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Nov. 2021