Die Lebenserwartung von HIV-Patienten, die eine stabile Therapie erhalten, entspricht heute nahezu der von Nichtinfizierten, so Prof. Jürgen Rockstroh, Bereichsleiter Infektiologie/HIV, Universitätsklinikum Bonn. Deshalb sind die Ansprüche an die Behandlung auch gestiegen: Neben dem Nachweis einer Langzeitwirksamkeit und -sicherheit ohne Resistenzen spielt der Schutz des Immunsystems, die Verhinderung der HIV-Transmission, eine reduzierte Anzahl an Arzneimittelinteraktionen und eine verbesserte Lebensqualität eine große Rolle.

Das Single-Tablet-Regime Bictegravir/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid (BIC/FTC/TAF, Biktarvy®) erfüllt laut Rockstroh diese Anforderungen, wobei er auf die Phase-III-Studien 1489 und 1490 und den mittlerweile vorliegenden Vier-Jahres-Daten verwies [1, 2]. In diesen Studien war bis Woche 192 bei jeweils ≥ 98% aller Patienten bei jedem Kontrollbesuch die Virusreplikation supprimiert und dies sowohl bei den Patienten, die BIC/FTC/TAF von Anfang an erhielten, als auch bei denen, die nach Woche 144 von der Dolutegravir-basierten Therapie auf BIC/FTC/TAF wechselten.

Quellen: [1] Workowski K et al. CROI 2021, Poster 2268; [2] Maggiolo F et al. KIT 2021, Poster A-209; Meet-the-Expert "Der Anspruch von Menschen mit HIV und ihren Behandler:innen: Müssen wir HIV-Therapieerfolg neu definieren?", im Rahmen der IAS-Konferenz, 19. Juli 2021 (Veranstalter: Gilead)