Nachdem die letzte Grippewelle wegen der COVID-19-Schutzmaßnahmen praktisch ausgefallen ist, erwarten Wissenschaftler einen Rebound-Effekt mit umso höheren Infektionszahlen. Für einen adäquaten Impfschutz sollte man die Vorteile verschiedener tetravalenter Influenza-Vakzinen individuell nutzen. "Es gibt für jeden Patienten den passenden Impfstoff", so Prof. Tino Schwarz, Institut für Labormedizin und Impfzentrum am Juliusspital, Würzburg.

Neben Hühnerei-basierten Impfstoffen wie Afluria® Tetra, zugelassen ab 18 Jahren, stehen Zellkultur-basierte Impfstoffe wie Flucelvax® Tetra, zugelassen ab 2 Jahren, zur Auswahl. Zellkultur-basierte Vakzinen zeigten in den Jahren 2011-2018 eine Antigenähnlichkeit bei Influenza-A/H3N2-Impfviren zum jeweiligen Wildtyp von 90-100% [1]. Bei Ei-basierten Impfstoffen lag diese zwischen Februar 2016 und August 2017 bei 73-86%.

Für Personen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO einen Hochdosis-Grippe-Impfstoff. Als ähnlich gut wirksam gelten laut Schwarz adjuvantierte Vakzinen wie Fluad® Tetra, zugelassen ab 65 Jahren. Dieser Impfstoff bewirkt die Bildung höherer Antikörperspiegel im Vergleich zu nicht adjuvantierten Vakzinen und ermöglicht eine breitere Immunantwort, erklärte Schwarz.

Quellen: [1] Rajaram S et al. Open Forum Infect Dis. 2018;5:S69; "Die Bedeutung von differenziertem Influenza-Schutz", 15. Oktober 2021 (Veranstalter: Seqirus)