Das LDL-Cholesterin (LDL-C) ist unbestritten einer der wichtigsten Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit (KHK). "Ohne LDL-C gibt es keine Arteriosklerose", so Prof. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Leipzig. Eine LDL-C-Senkung um 40 mg/dl führt zu einer ca. 20%igen Risikoreduktion.

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Die Applikation erfolgt alle 6 Monate.

Nach der aktuellen ESC-Leitlinie orientieren sich die LDL-C-Zielwerte am individuellen Risiko. Für Patienten mit einem sehr hohen bzw. hohen Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahren an ihrem Herzleiden zu versterben, gelten LDL-C-Zielwerte von < 55 mg/dl bzw. < 70 mg/dl. Wenn man bei einem solchen Patienten den LDL-C-Zielwert mit oralen Lipidsenkern deutlich verfehlt, kann eine Vorstellung in einer Lipidspezialambulanz oder beim Kardiologen sinnvoll sein.

Eine neue Behandlungsoption bewirkt eine starke LDL-C-Senkung und muss nur alle sechs Monate appliziert werden. Sogenannte Small-interfering-RNA (siRNA)-Moleküle verbinden sich mit komplementären DNA-Strukturen, die für das Protein PCSK9 codieren, wodurch im weiteren Verlauf der Abbau von LDL-Rezeptoren verhindert wird. Der erste Vertreter der siRNA-Therapeutika ist Inclisiran (Leqvio®).

Dieser hat in der doppelblinden Studie ORION-10 bei 1.561 Patienten mit stabiler KHK sowie entweder einer Statinunverträglichkeit oder unter einer maximal tolerierten Statintherapie (mit und ohne Ezetimib) und weiterhin erhöhten LDL-C-Werten nach 510 Tagen zu einer durchschnittlichen LDL-C-Reduktion von 58% geführt [1]. Die Ergebnisse klinischer Endpunktstudien stehen noch aus.

Quellen: [1] Ray KK et al. N Engl J Med. 2020;382:1507-19; Satellitensymposium: "New options for LDL-C-Management in ASVD", im Rahmen des ESC-Kongresses 2021, 29. August 2021 (Veranstalter: Novartis)