Zu den Risikogruppen für einen Vitamin-B12-Mangel zählen Vegetarier und Veganer sowie Typ-2-Diabetes-Patienten unter Metformintherapie. Bleibt der Mangel unbehandelt, kann er zu hämatologischen, psychiatrischen und schweren neurologischen Folgeerkrankungen wie einer peripheren Neuropathie führen.

Während die Therapie bei einem schweren Vitamin-B12-Mangel anfangs parenteral erfolgen sollte, eignet sich für die Erhaltungstherapie eine hoch dosierte orale Vitamin-B12-Supplementation (z. B. B12-Ankermann®), so Prof. Karlheinz Reiners, Hermann-Josef-Krankenhaus, Erkelenz. Bei einer Dosierung von 1.000 µg Vitamin B12 nehmen auch Diabetiker mit einer gestörten Resorption genug Wirkstoff auf.

Eine placebokontrollierte Studie mit 90 Typ-2-Diabetes-Patienten, die mindestens vier Jahre lang mit Metformin behandelt worden waren und insuffiziente Vitamin-B12-Spiegel von weniger als 400 pmol/l aufwiesen, hat gezeigt, dass mit einer oralen Hochdosistherapie (1.000 μg Vitamin B12 täglich über ein Jahr) die Vitaminspiegel im Blut normalisiert werden konnten [1]. Darüber hinaus wurden neurologische Parameter und subjektive Defizite einer diabetischen Polyneuropathie der Patienten in der Verumgruppe gegenüber der Kontrollgruppe signifikant verbessert.

Quellen: [1] Didangelos T et al. Nutrients. 2021;13:395; "Vitamin-B12-Mangel in der Praxis: Aktuelle Erkenntnisse und Praxisempfehlungen", 1. Juni 2021 (Veranstalter: Wörwag)