Das Behçet-Syndrom (BS) ist eine multisystemische chronische Vaskulitis mit Schleimhautentzündungen, die sich bei den meisten Betroffenen zunächst in Form schmerzhafter oraler Aphthen äußert. Diese können die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen.

Seit April 2020 ist der orale Phosphodiesterase(PDE)-4-Hemmer Apremilast (Otezla®) zur Therapie der Erkrankung zugelassen. Basis der Zulassung war die 12-wöchige placebokontrollierte Multicenterstudie RELIEF bei 207 erwachsenen BS-Patienten mit aktiven und schmerzhaften oralen Aphthen [1].

Die Subgruppenanalyse einer europäischen Kohorte mit 52 Teilnehmern zeigte nun ebenfalls eine hohe Wirksamkeit des Medikaments [2]. Nach 12 Wochen Behandlung war die Gesamtzahl oraler Ulzera in der Apremilast-Gruppe um 108 geringer als in der Placebogruppe (98 vs. 206, p = 0,0029). Ein komplettes Ansprechen (frei von oralen Aphthen in Woche 12) zeigten 64% der Patienten unter Apremilast (2 × 30 mg/d) vs. 14,8% unter Placebo. Die Lebensqualität der Patienten, beurteilt mit der Skala Behçet's Disease Quality of Life, nahm in der Verumgruppe um rund 2,4 Punkte zu, in der Placebogruppe um 1,25. Es gab kein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Studienteilnehmern.

Quellen: [1] Hatemi G et al. N Engl J Med. 2019;381:1918-28; [2] Mahr A et al. EULAR-Kongress 2021, Poster POS0254; nach Informationen von Amgen