Im Fokus der Therapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes steht die Organprotektion, und zwar unabhängig vom HbA1c-Wert. Besteht bereits eine klinisch relevant renale oder kardiovaskuläre Erkrankung, soll laut der Nationalen VersorgungsLeitlinie frühzeitig mit einer Kombinationstherapie aus Metformin und Natrium-Glukose-Kotransporter-2-Inhibitoren (SGLT-2i) oder GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) begonnen werden.

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Mit welchem GLP-1-RA ein Schutz der Organe am besten zu erreichen ist, wurde in einem Update der American Diabetes Association (ADA) und der European Association for the Study of Diabetes (EASD) beschrieben. Die vorliegende Evidenz für die Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse ist demnach für Dulaglutid am stärksten, erklärte Prof. Marcel Roos vom Diabeteszentrum Bogenhausen in München.

Belegt wurde der kardiovaskuläre Schutz durch Dulaglutid in der REWIND-Studie [1]. Zusätzlich zur Standardtherapie erhielten Typ-2-Diabetiker entweder 1,5 mg/Woche Dulaglutid (Trulicity®) oder Placebo. Zwei Drittel der Teilnehmer hatten keine relevanten kardiovaskulären Vorerkrankungen. Das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie kardiovaskulärer Tod, nicht tödlicher Schlaganfall oder Herzinfarkt war in der Verumgruppe 12% geringer. Das galt auch für Patienten, die zwar Risikofaktoren, aber keine manifeste kardiovaskuläre Erkrankung hatten.

Der GLP-1-RA ist neben der 1,5 mg Dosis nun auch in den beiden höheren Dosierstärken 3 und 4,5 mg erhältlich. In der AWARD-11-Studie erreichten mit 1,5 mg Dulaglutid 57% der Patienten einen HbA1c-Wert < 7%, mit 3,0 mg 65% und mit 4,5 mg 72% [2]. Zudem erfolgte eine Gewichtsreduktion, unabhängig vom Ausgangs-BMI.

Quellen: [1] Gerstein et al. Lancet. 2019;394:121-30; [2] Pablo et al. Journal of the Endocrine Society. 2020;4:OR26-8; Pressekonferenz "Evidenz. Leitlinien. Praxis. - Typ-2-Diabetes patientenzentriert mit Trulicity® behandeln", 19. September 2021 (Veranstalter: Lilly Diabetes)