Wer schon früh mit Atemwegsbeschwerden zu kämpfen hat, leidet im mittleren Lebensalter häufiger an einer kardiovaskulären Erkrankung.

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Eine Teilauswertung der CARDIA-Studie mit Daten von 4.612 regelmäßig zu Atemwegssymptomen befragten und untersuchten 18- bis 30-Jährigen zeigte: Im medianen Nachbeobachtungszeitraum von 30 Jahren wurde bei 6,2% der Teilnehmer eine kardiovaskuläre Erkrankung diagnostiziert, 8,2% verstarben.

Die beiden Endpunkte stiegen signifikant mit der Zahl chronischer Atemwegsbeschwerden wie Husten, Keuchen, Atemnot oder verschleimten Brochien. Auch wenn nach Alter, Geschlecht, kardiovaskulären Risikofaktoren, Raucherstatus und Lungenfunktion abgeglichen wurde, hatten Teilnehmer mit drei oder vier solcher Beschwerden im Vergleich zu asymptomatischen ein um 97% höheres Herzinfarkt-, PAVK- oder Schlaganfall-Risiko und eine um 75% höhere Mortalität. Mindestens eines der Symptome zu haben, erhöhte diese Risiken um 51% bzw. 36%.

Die Assoziation zwischen der Zahl chronischer Atemwegsbeschwerden und kardiovaskulärem bzw. Sterberisiko zeigte sich bei Männern und Frauen, in allen Alters- und BMI-Kategorien sowie bei Rauchern und Nichtrauchern. Auch wenn Teilnehmer, die schon bei Studienbeginn an einer chronischen Atemwegs-erkrankung litten, ausgeschlossen wurden, blieben die Ergebnisse praktisch unverändert.

Als mögliche Ursachen sehen die Forscher den beschleunigten Verlust der Lungenfunktion, eine anhaltende systemische Entzündung sowie eine verminderte Endothelfunktion. Ihr Fazit: Persistierende respiratorische Beschwerden können ein früher Indikator für ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko sein.

Quelle: Feng W et al. Chest 2021; doi: 10.1016/j.chest.2021.10.029