Prostatakrebsrisiko erhöht -- Steigert der Genuss von Milch und Milchprodukten das Risiko für Prostatakarzinome? Offenbar ja, legt zumindest eine große Kohortenstudie aus Japan nahe.

Die 26.500 Teilnehmer hatten zwischen 1988 und 1990 Fragebögen zu ihrer Ernährung ausgefüllt. Bis Ende 2009 war bei 412 Männern ein Prostatakarzinom (PCa)entdeckt worden. Nach Adjustierung auf die beiden wichtigsten Risikofaktoren - Alter und familiäre Vorbelastung - zeigte sich eine positive und dosisabhängige Korrelation zwischen Milchkonsum und PCa. Männer mit fast täglicher Milchzufuhr hatten ein um 37% höheres Erkrankungsrisiko als solche mit niedrigem Konsum, die höchstens zweimal pro Woche Milch tranken. Die Assoziation blieb bestehen, wenn zusätzlich der BMI und die Gesamtkalorienaufnahme berücksichtigt wurden, mit einem Risikozuwachs um 48% bei hoher Zufuhr. Unter den gleichen Voraussetzungen war zudem der Verzehr von Joghurt mit einer dosisabhängigen Steigerung des Krebsrisikos verbunden, bei hohem Konsum war das Risiko um 68% höher als bei niedrigem. Für Butter und Käse ergaben sich zwar ebenfalls positive Korrelationen, allerdings nicht signifikant.

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Laut Forscherteam von der Präfektur-universität Kyoto ist trotz diverser Untersuchungen noch offen, welche Bestandteile der Milch für das erhöhte PCa-Risiko sorgen. Ein Zusammenhang mit dem Gesamtfett oder bestimmten Fettsäuren ließ sich in einer Metaanalyse nicht ausmachen. Unter Verdacht stehen vor allem Kalzium und der Insulin-like Growth Factor-1 (IGF-1).

Quelle: Mikami K et al. Cancer Medicine 2021; doi: 10.1002/cam4.4233