Die antiretrovirale Therapie von Menschen, die sich mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) infiziert haben, macht stetige Fortschritte. Die neuen Behandlungsregimes eröffnen dabei auch die Chance, stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Die tägliche Tabletteneinnahme führt nämlich bei einigen Patienten zu einer emotionalen und psychosozialen Belastung, wie die Ergebnisse der internationalen Positive-Perspectives-2-Studie zeigte [1].

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58,4% der 2.389 befragten Patienten empfanden die tägliche Einnahme von HIV-Medikamenten als eine stetige Erinnerung an die eigene Erkrankung, und 37,9% befürchteten, dass Menschen in ihrem Umfeld dadurch von ihrer HIV-Infektion erfahren könnten. Darüber hinaus gaben 33% an, Angst und Stress zu empfinden, die Tabletteneinnahme zu versäumen. 54,7% standen deshalb einer langwirksamen Therapie offen gegenüber.

Seit Mai 2021 steht diesen Patienten in Deutschland nun die erste langwirksame Injektionstherapie auf Basis des HIV-Integrasehemmers Cabotegravir (Vocabria®) und des nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitors Rilpivirin (Depot-Injektionssuspension: Rekambys®) zur Verfügung [2, 3]. Diese beiden Wirkstoffe werden in der Erhaltungsphase i.m. alle zwei Monate in je eine Gesäßseite appliziert, anstelle täglich Tabletten einzunehmen, erläuterte Dr. Kimberly Smith, Head of Research & Development, ViiV Healthcare, Deutschland.

Quellen: [1] De los Rios P et al. AIDS Behav. 2021;25:961-72; Presseveranstaltung "Addressing the Changing Treatment Needs of People Living with HIV", im Rahmen der 11. IAS-Konferenz, 21. Juli 2021 (Veranstalter: ViiV)