Eine höhere Zahnputzhäufigkeit ist mit einem geringeren Risiko für eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung assoziiert. Dies sollte man Risikogruppen wie Rauchern und Diabetikern mitteilen.

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Parodontitis-Prophylaxe mit positiven systemischen Folgen.

6.352 erwachsene Teilnehmer des Korea National Health and Nutrition Examination Survey von 2010 wurden auf eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD; Fettleberindex von ≥ 60) hin untersucht. Eine Regressionsanalyse ergab eine inverse Assoziation zwischen der im Survey erfassten Häufigkeit des Zähneputzens und der NAFLD. Verglich man die Teilnehmer, die sich mehr als dreimal am Tag die Zähne putzten, mit jenen, die höchstens einmal täglich putzten, ergab sich eine Odds Ratio von 0,56 (95%-Konfidenzintervall: 0,35-0,91).

Innerhalb der Gruppe mit höchstens einmal täglichem Zähneputzen lag das Risiko noch einmal höher bei Rauchern (Odds Ratio 2,26; 1,22-4,19) und bei Menschen mit Diabetes (4,52; 1,97-10,38). Die Vergleichgruppe waren bei dieser Rechnung Teilnehmer ohne Diabetes, die mindestens zweimal täglich putzten.

Quelle: Kim JY, Park YM, Lee GN et al. Association between toothbrushing and non-alcoholic fatty liver disease. PLoS One. 2021;16:e0243686

Kommentar

Auch wenn es sich nur um eine Querschnittsanalyse handelt, die keinen Schluss auf kausale Zusammenhänge zulässt, stehen die Ergebnisse im Einklang mit früheren Studien, die einen Zusammenhang zwischen NAFLD und Parodontitis ergaben [Nakahara T et al. J Gastroenterol. 2018;53:269-80]. Parodontitis weist in westlichen Ländern eine Prävalenz von bis zu 50% auf und ist ein Risikofaktor für Krankheiten wie Adipositas, Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Prävention und Behandlung der Parodontitis könnten günstige Wirkung auf Entstehung und Progression der NAFLD haben.

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Prof. Dr. med. K. Müssig

Niels-Stensen-Kliniken, Franziskus-Hospital Harderberg, Georgsmarienhütte