Orale Antikoagulanzien spielen im Behandlungsalltag vieler Patienten eine wichtige Rolle. Lange Zeit wurden Vitamin-K-Antagonisten eingesetzt. Mit Einführung der nicht-Vitamin-K-abhängigen neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) haben sich weitere Behandlungsmöglichkeiten eröffnet. Daher widmen wir uns in dieser MMW-Ausgabe dem Thema "Antikoagulation" und diskutieren aktuelle Fragen.

Indikationen gibt es viele, angeordnet werden NOAKs rasch, aber wie gehen wir mit dem Absetzen um? Diese Frage beantworten Frau Kollegin Faehling und Kollege Denkinger aus Ulm speziell im Hinblick auf ältere Patienten (ab S. 40). Zwar steigt mit zunehmendem Alter die Inzidenz und Prävalenz des nicht-valvulären Vorhofflimmerns und eine Antikoagulation ist indiziert. Gleichzeitig muss aber im Einzelfall nach individuellen Gesichtspunkten entschieden werden, ob diese Behandlung fortgeführt werden soll.

Die Antikoagulation vor, nach oder während interventioneller Eingriffe ist eine weitere wichtige Frage. In den operativen Fachgebieten besteht immer wieder die Sorge, wann Operationen bei Patienten unter Antikoagulation durchgeführt werden können und welche Sicherheitsmaßnahmen dabei zu beachten sind. Die Kollegen Kreutzer und Ninke aus München widmen sich einem speziellen Aspekt: Wann ist es notwendig, präoperativ die bestehende Antikoagulation bei der Katarakt-Operation zu pausieren oder wann nicht? Auch die Frage der Fortführung der Plättchenhemmung wird in diesem Zusammenhang besprochen (ab S. 44).

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser interessanten Beiträge und freue mich auf Ihre Kommentare.

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Univ.-Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner, MHBA

Klinik für Geriatrie Helios Klinikum Schwelm, Universität Witten/Herdecke