Rauchende PAVK-Patienten haben eine besonders schlechte Prognose - auch bei endovaskulären oder gefäßchirurgischen Behandlungen.

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© Hastra, Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodell)

Nikotinkarenz ist die erste Maßnahme, die in Leitlinien zur Therapie einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) empfohlen wird. Eine anstehende Revaskularisation macht den Rauchstopp nicht weniger relevant, im Gegenteil: Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko für postprozedurale Komplikationen, wie eine Datenanalyse chirurgischer Eingriffe bei US-Veteranen zeigt.

Von 14.350 Patienten, die zwischen 2011 und 2019 wegen einer Claudicatio intermittens endovaskulär oder gefäßchirurgisch behandelt worden waren, hatten 55% im Jahr vor dem Eingriff geraucht. Jeweils rund 30% hatten eine Katheterinterven-tion bzw. einen Hybrideingriff erhalten, 40% waren offen operiert worden. Bei 11,1% der Patienten war es in den 30 Tagen nach der Revaskularisation zu Komplikationen gekommen, 0,4% waren gestorben.

Risiko steigt unabhängig von der Interventionsart

Die Gegenüberstellung von je 3.855 vergleichbaren Rauchern und Nichtrauchern ergab Komplikationsraten von 12,6% vs. 8,9%. Raucher hatten folglich ein um 48% signifikant erhöhtes Risiko für Komplikationen - unabhängig davon, mit welchem Verfahren die Gefäße wiedereröffnet worden waren. Im Einzelnen waren Raucher häufiger betroffen von Major- und Minor-, respiratorischen, thrombotischen und Wundkomplikationen. Atemwegskomplikationen traten bei allen Eingriffen vermehrt auf, thrombotische und Wundkomplikationen nur nach der offenen Op. Danach kam es bei Rauchern auch öfter zum Graft-Versagen.

Das höchste Komplikationsrisiko hatten Patienten, die zur Zeit des Eingriffs aktiv rauchten. Bei Nichtrauchern war es um 65%, bei Ex-Rauchern, die mindestens ein Jahr vorher aufgehört hatten, um 29% niedriger.

Quelle: Reitz KM et al. JAMA Cardiol 2021; doi: 10.1001/jamacardio.2021.3979