Bei mehr als 10% der Patienten mit plötzlichem Herztod kann von "plötzlich" keine Rede sein - sie rufen zuvor mit typischen Symptom-Clustern nach ärztlicher Hilfe.

Beim europäischen Kardiologenkongress berichtete eine dänische Autorengruppe über die Ergebnisse einer Studie, bei der 4.071 Fälle eines plötzlichen Herzstillstandes außerhalb der Klinik aufgearbeitet wurden. 481 (11,8%) dieser Patienten hatten in den 24 Stunden zuvor 529 Anrufe beim Notarzt getätigt.

Die mit Abstand am häufigsten berichteten Symptome waren Atembeschwerden (59,4%). Mit großem Abstand folgten Verwirrtheit (23%), Bewusstlosigkeit (20%), Brustschmerzen (19,5%) und Blässe (19%). 12% bis 14% der Patienten klagten über die Kombination aus Dyspnoe und einem der anderen genannten Symptome oder aber über Atemnot und Schweiß.

Von den Notärzten wurden Patienten mit Brustschmerzen mit höherer Priorität behandelt als solche mit Atemnot. Dabei starben 81% der Dyspnoe-Patienten innerhalb von 30 Tagen im Vergleich zu 47% derjenigen mit Brustschmerzen. Fazit: Atemnot scheint ein unterschätztes Frühsymptom des Herzstillstands zu sein.