Regelmäßige körperliche Aktivität verlängert auch dann das Leben, wenn man erst im fortgeschrittenen Alter damit beginnt.

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Es ist nie zu spät, sein Leben umzustellen und regelmäßige körperliche Aktivität in seinen Wochenplan fest einzuplanen. Denn wer spät damit beginnt, erzielt in Bezug auf die Mortalitätsreduktion einen fast so großen Effekt wie Personen, die schon immer körperlich aktiv waren. Dies berichtete eine Autorengruppe aus Bern auf dem ESC-Kongress 2021.

Sie hatten in einer Meta-Analyse neun Kohortenstudien betrachtet, die über Daten zur körperlichen Aktivität der Teilnehmer sowie Mortalitätsdaten verfügten. Die Studien erfassten 33.576 KHK-Patienten im durchschnittlichen Alter von 62,5 Jahren, die mediane Beobachtungszeit lag bei 7,2 Jahren.

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© iceteastock, Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodellen)

Für Herzpatienten lohnt sich sportliche Aktivität wie Joggen auch noch nach der Diagnosestellung.

Die Patienten wurden unterteilt in vier Gruppen: Schon immer aktiv, schon immer inaktiv, früher aktiv und jetzt inaktiv oder aber früher inaktiv und jetzt aktiv. Die Grenze zwischen "aktiv" und "inaktiv" wurde bei 150 min Training bei moderater Intensität bzw. 75 min Training bei hoher Intensität bzw. einer Kombination beider Trainingsarten gezogen.

Im Vergleich zu den schon immer inaktiven hatten die schon immer aktiven Herzpatienten eine um 50% geringere Gesamtmortalität. Überraschenderweise wiesen aber auch jene einen 45%igen Mortalitätsvorteil auf, die zunächst inaktiv waren und erst später aktiv wurden. Wer hingegen früher sportlich war und dies aufgegeben hatte, hatte gegenüber den notorisch Inaktiven nur 20% Mortalitätsvorteil.

Die kardiovaskuläre Mortalität lag gegenüber den Inaktiven um 51% (immer aktiv) bzw. 27% (erst später aktiv geworden) niedriger.

Herzpatienten können also ihre frühere Inaktivität ausmerzen, wenn sie z. B. erst nach der Diagnosestellung damit beginnen, sich regelmäßig sportlich zu betätigen.