Schwindel ist ein häufiges Symptom, das auf sehr unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden kann. Diese reichen von Störungen des Gleichgewichts über zentrale Ursachen bis hin zu Problemen des Kreislaufs oder der Augen. Fast jeder 3. Mensch leidet einmal in seinem Leben unter einer Schwindelepisode, die vor allem mit zunehmendem Lebensalter Stürze oder Folgebeschwerden nach sich ziehen kann. In unserem Schwerpunkt haben wir aus diesem Grund Schwindelsyndrome in den Fokus gerückt.

Insbesondere akuter Schwindel wird vom Patienten als sehr bedrohlich wahrgenommen. Die Ursache kann harmlos sein, sie kann aber auch von einer schwerwiegenden Erkrankung ausgehen. Entsprechend vielfältig sind die therapeutischen Optionen, die im Beitrag von Herrn Prof. Zwergal, München, für die allgemeine Versorgungspraxis umfassend dargestellt werden (ab S. 42).

Zu den episodischen Schwindelformen gehört das Krankheitsbild des Morbus Menière, das neben Attackenschwindel durch Hörstörungen und Tinnitus gekennzeichnet ist. Insbesondere die Abgrenzung zur vestibulären Migräne kann in der klinischen Routine eine große Herausforderung sein. Entsprechende Ratschläge zur Diagnostik und zu den therapeutischen Möglichkeiten erhalten Sie von Frau Widmann und Herrn Prof. Ihler, München (ab S. 46).

Die vestibuläre Migräne wiederum ist die häufigste Ursache für spontan rezidivierende Schwindelattacken. Insbesondere die Prophylaxe, aber auch die Therapie werden von Frau Prof. Becker-Bense und Frau Prof. Huppert, München, dargestellt (ab S. 50). Ich wünsche Ihnen eine anregende und spannende Lektüre.

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Prof. Dr. med. Martin Canis

Klinik und Poliklinik für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum der Univ. München (LMU)