Häufig übersehen -- Patienten mit Pankreasinsuffizienz, die Verdauungsenzyme einnehmen, verbessern die Nährstoffresorption. Aber nicht jeder Betroffene wird dadurch vor Mangelernährung bewahrt.

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Bei gestörter Funk- tion der Bauchspeicheldrüse kommen oft Enzyme in Tablettenform zum Einsatz.

Das zeigt eine Studie mit 377 Patienten mit chronischer Pankreatitis, die zu etwa gleichen Teilen regelmäßig, unregelmäßig oder seit mindestens drei Monaten keine Pankreasenzyme einnahmen. 130 Probanden erwiesen sich als mäßig oder schwer mangel-ernährt; bei knapp 60% von ihnen war dies trotz Enzymeinnahme der Fall.

Klinische und biochemische Ernährungsmarker unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. Mit Blick auf das Kaloriendefizit und die tägliche Aufnahme von Kalorien, Proteinen, Kohlenhydraten sowie Fett gab es auch keine Differenzen zwischen den Patienten mit und ohne Enzymgabe - wohl aber zwischen Patienten mit Mangelernährung und in normalem Ernährungszustand. Inadäquate Nahrungsaufnahme war ein unabhängiger Risikofaktor für das Fortbestehen von Malnutrition.

Die Forscher resümieren: "Malnutrition besteht bei einem Drittel der Patienten mit chronischer Pankreatitis unter Enzymersatztherapie weiter, was dem Anteil der Patienten gleichkommt, welche die Therapie abbrechen." Zum andern sei der Hauptgrund für die Mangelernährung eine unzureichende Kalorienaufnahme trotz Enzymgabe. Zusätzlich bedürfe es daher einer Ernährungstherapie von Patienten mit Enzymersatz, was oft übersehen werde.

Quelle: Arutla M et al. Pancreatology 2021;21:34-41