Empfehlung bestätigt -- Patienten mit Vorhofflimmern (VHF), die sich einer Ablation unter einer laufenden Medikation mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) unterziehen, haben kein höheres Thromboembolie- oder Blutungsrisiko als Patienten unter Vitamin-K-Antagonisten. Dieses Ergebnis einer Untersuchung unter Praxisbedingungen bestätigt die Leitlinienmpfehlungen der European Society of Cardiology (ESC), wonach eine laufende Antikoagulationstherapie periinterventionell mit Blick auf Wirksamkeit und Sicherheit nicht unterbrochen werden muss.

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Katheterablation am Herzen.

Kardiologen der Technischen Universität Dresden hatten 442 konsekutive, zur Ablation vorgesehene VHF-Patienten in ihre Studie aufgenommen: 196 standen unter einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA), 246 unter DOAK-Behandlung.

Bei weit über 90% aller Patienten verlief die Katheterablation komplikationsfrei, ein statistisch relevanter Unterschied zwischen VKA- und DOAK-Patienten im Auftreten von Perikardergüssen, TIA, Schlaganfall oder Blutungen war nicht festzustellen.

Ein Unterschied tat sich allerdings bei der Heparinmenge auf, die für das Erreichen der aktivierten Koagulationszeit (ACT) benötigt wurde. Unter Faktor-Xa-Hemmern wie Apixaban oder Rivaroxaban fielen die nötigen Dosen höher aus als für VKA oder den Faktor-IIa-Hemmer Dabigatran. Entsprechend waren auch die erreichten ACT für Faktor-Xa-Inhibitoren niedriger als für VKA und den Thrombinhemmer, für Apixaban und Rivaroxaban wurden die empfohlenen 300-350 s im Durchschnitt knapp unterschritten. Die Heparindosis müsste unter Faktor-Xa-Hemmern um 20-30% erhöht werden - laut Autoren eine wichtige Lehre aus der Studie.

Quelle: Christoph M et al. Clin Cardiol 2021; doi: 10.1002/clc.23676