Moderne Medizinkommunikation -- Ein elektronisches Gerät vermittelt dem Patienten die Diagnosemethode - sieht so die Zukunft aus? Die Akzeptanz technisch basierter Kommunikation scheint zumindest vorhanden. Doch was kommt besser an? Bevorzugen Patienten vom Tablet ablesbare oder von einem humano-idenRoboter vorgetragene Informationen? Dieser Frage sind erstmals Wissenschaftler der Universitätsmedizin Halle im klinisch-radiologischen Kontext im Vorfeld einer MRT-Untersuchung nachgegangen.

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© Sebastian Kahnert, picture alliance

Zur Patientenaufklärung im Studieneinsatz: Der Humanoid-Roboter "Pepper".

Von 135 angesprochenen Patienten nahmen 117 an der Anwendungsstudie teil. Eine Gruppe erfuhr von "Pepper", einem Gesundheitsroboter, wie eine Kernspintomografie abläuft, die andere konnte sich mittels Tablet aufklären lassen. Die Information ersetzte in beiden Fällen den Informationsbogen in Papierform.

Die Ergebnisse: Mehr als 75% der Probanden beider Gruppen erklärten, dass sie sich in der Situation wohlgefühlt hätten. 92% (Robotergruppe: 94 %; Tablet-Gruppe: 90%) gaben an, alle vom System bereitgestellten Informationen verstanden zu haben. "Pepper" wurde von 60 % der Teilnehmer, das Tablet von 75% als akzeptable Informationsquelle betrachtet, wobei sich die meisten Antworten in der Kategorie "ausgezeichnet bis am besten vorstellbar" konzentrierten (23 % vs. 58 %). Regelmäßig würden künftig 61 % ( 55 % vs. 67 %) die Technik zur Informationsbeschaffung nutzen.

Die Personen, die an der Studie nicht teilnehmen wollten, waren im Median signifikant älter als die Probanden (63,9 vs. 51,3 Jahre). "Wir vermuten daher, dass es bei älteren Menschen auch mehr Vorbehalte gegenüber der Technik gegeben haben könnte", so die Autoren.

(Siehe auch "Digitalisierung in der Geriatrie", S. 22)

Quelle: Stoevesandt D. et al. RöFo 2021; doi: 10.1055/a-1382-8482