Schlechte Gute-Nacht-Musik -- Wer guten Schlaf sucht, sollte es nicht unbedingt mit Mozart halten. Dieser hatte seinen beliebten Ohrwurm "Kleine Nachtmusik" in der Tradition leichter abendlicher musikalischer Kost als Serenade verfasst. Jetzt zeigt aber eine Studie: Musikhören vor dem Einschlafen beeinträchtigt die Schlafqualität. Insbesondere eingängige Lieder können nachts unser Gehirn plagen. Der Erholungseffekt ist dahin.

Der Schlafforscher Michael Scullin von der Baylor University in Texas hat dieses Phänomen mit seinem Team untersucht. Zuerst wurden knapp 200 Menschen zu ihren Musikhörgewohnheiten und ihrer Schlafqualität befragt. In einem zweiten Schritt wurden in einem Experiment 50 Personen im Schlaflabor untersucht. Den Probanden wurden vor dem Zubettgehen drei Popsongs von Taylor Swift, Carly Rae Jepsen und Journey vorgespielt. Während sie schliefen, maßen die Forscher Hirnwellen, Herzfrequenz und Atmung.

Das Experiment bestätigte das Ergebnis der vorausgegangenen Befragung: Personen, die sich einen Ohrwurm eingefangen hatten, hatten größere Schwierigkeiten beim Einschlafen, mehr nächtliches Erwachen und verbrachten mehr Zeit in den leichten Schlafstadien.

Quelle: Scullin M et al. Psychological Science 2021; doi: 10.1177/0956797621989724