Kann Sacubitril/Valsartan die Prognose von Herzinfarktpatienten verbessern? Eine entsprechende Studie liefert etwas unglückliche Ergebnisse.

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Ein Herzinfarkt treibt das Herzinsuffizienz-Risiko in die Höhe.

Bei manifester Herzinsuffizienz ist Sacubitril/Valsartan wirksamer als Ramipril und reduziert die Risiken für Herztod und Verschlechterung der Herzschwäche sowie die Gesamtmortalität. Dies geht aus der maßgeblichen PARADIGM-HF-Studie hervor. Nun ging es in der PARADISE-MI-Studie um die Frage, ob der Angiotensin-Rezeptor-/Neprilysin-Inhibitor (ARNI) auch Herzinfarktpatienten mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz besser schützt als ein ACE-Hemmer.

Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. In der Doppelblindstudie mit 5.669 Infarktpatienten mit reduzierter Ejektionsfraktion < 40% kurz nach dem Infarkt reduzierte der ARNI im Vergleich zu Ramipril weitere Herzinsuffizienz-Ereignisse um 10% (338 vs. 373 Ereignisse). Dies war nicht signifikant, wie Studienautor Prof. Marc Pfeffer, Brigham and Women's Hospital in Boston, Harvard Medical School, beim ACC-Kongress 2021 erklärte.

Es zeigten sich protektive Effekte bei Patienten über 65 Jahren sowie bei Patienten, die eine PCI erhalten hatten. Ebenfalls im Vorteil war Sacubitril/Valsartan, wenn alle Herzinsuffizienz-Komplikationen herangezogen werden - also nicht nur Erst-, sondern auch Folgeereignisse (452 vs. 539, relatives Risiko: 0,79, p = 0,02). Doch dies, so Pfeffer, war nicht der primäre Endpunkt, die Ergebnisse bleiben explorativ.

Quelle: "Joint American College of Cardiology/Journal of the American College of Cardiology Late-Breaking Clinical Trials", Jahrestagung des American College of Cardiology, 15. Mai 2021