Für die plättchenhemmende Langzeittherapie nach perkutaner Koronarintervention (PCI) scheint Clopidogrel eine bessere Wahl als ASS zu sein.

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Bericht vom ACC-Digital-Kongress (15. bis 17. Mai 2021)

In der antithrombotischen Nachbehandlung nach PCI mit Stent-Implantation steht zunächst eine zeitlich befristete duale Plättchenhemmung (DAPT) an. Danach wird gemäß Leitlinien-Empfehlung zumeist auf eine unbefristete Monotherapie mit ASS umgestellt. Clopidogrel weist hier aber ein vorteilhafteres Nutzen/Risiko-Profil auf, so das Ergebnis der jetzt beim ACC-Kongress präsentierten HOST-EXAM-Studie. In der Studie waren an 37 Zentren in Südkorea im Anschluss an die DAPT-Phase 5.438 KHK-Patienten auf Clopidogrel (75 mg/d) oder ASS (100 mg/d) randomisiert worden.

Einen primären Endpunkt (Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall, Wiedereinweisung wegen akutem Koronarsyndrom, Blutungen) erlitten in zwei Jahren 152 Patienten (5,7%) unter Clopidogrel und 207 Patienten (7,7%) unter ASS (HR: 0,73, p = 0,0035). Die Bahandlung mit Clopidogrel war sowohl bei thrombotischen Ereignissen als auch bei Blutungen im Vorteil, berichtete Studienleiter Dr. Hyo-Soo Kim vom Seoul National University Hospital. Insbesondere reduzierte es die Risiken für Schlaganfälle (0,7 vs. 1,6, p = 0,002), erneute akute Koronarsyndrome (2,5% vs. 4,1%, p = 0,001) und schwere Blutungen (1,2% vs. 2,0%, p = 0,035).

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© Bernd Weißbrod / dpa

Die Forschung zur antithrombotischen Behandlung nach Stent-Implantation produziert ständig neue Erkenntnisse.

Quelle: Kim HS. HOST-EXAM randomized controlled trial: aspirin vs. clopidogrel during chronic maintenance monotherapy after percutaneous coronary intervention (PCI), "Late-Breaking Clinical Trials III" Jahrestagung des American College of Cardiology, 16. Mai 2021; Koo BK et al. Lancet 2021, online 16 Mai; doi: 10.1016/S0140-6736(21)01063-1