Möglicher Risikomarker -- Nach einem hämorrhagischen Schlaganfall ist nicht nur das Risiko für ein weiteres solches Ereignis erhöht. Die Patienten erleiden auch häufiger ischämische Schlaganfälle und Herzinfarkte. Das geht aus einer Auswertung von vier Kohortenstudien mit fast 50.000 Teilnehmern hervor, die initial unbelastet von Schlaganfällen jeglicher Art waren.

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Im Beobachtungszeitraum von 12,7 Jahren kam es zu 318 spontanen intrazerebralen Blutungen und 7.648 ischämischen Ereignissen. Für letztere ergab sich ein 2,3-fach höheres Risiko, wenn die Person zuvor bereits eine Hirnblutung gehabt hatte. Berücksichtigt wurden dabei Alter, Geschlecht, Ethnie, vaskuläre Begleiterkrankungen und antithrombotische Medikation. Das Risiko für ischämische Insulte war isoliert betrachtet 3,1-fach erhöht, das für Herzinfarkte 1,9-fach. Alle genannten Steigerungen waren statistisch relevant.

Pathophysiologisch ließe sich ein solcher Zusammenhang z. B. mit einer durch das Hämatom verursachten Inflammation erklären. Auch ein durch die Hirnblutung veranlasstes Absetzen einer Antikoagulation kann ein Grund sein, ebenso wie Risikofaktoren, die beiden Erkrankungen gemeinsam sind.

Quelle: Murthy SB et al. JAMA Neurol 2021, online 3. Mai; doi: 10.1001/jamaneurol.2021.0925