Alirocumab ist ein PCSK9-Hemmer zur starken Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) mit nachgewiesenem klinischem Nutzen in einer Endpunktstudie. Aufgrund einer Patentstreitigkeit war die Substanz vorübergehend vom Markt. Seit April 2021 ist sie wieder verfügbar.

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Um die LDL-C-Zielwerte der aktuellen ESC/EAS-Leitlinien zu erreichen, benötigen manche Hochrisikopatienten für kardiovaskuläre Erkrankungen Therapieoptionen, die über die Statine, Ezetimib und Bempedoinsäure hinausgehen. Solche sind z. B. Evolocumab, Inclisiran und Alirocumab (Praluent®). Letzteres wurde europaweit seit der Zulassung 2015 bei mehr als 40.000 Patienten eingesetzt.

Zudem sind mehr als 32.000 Patienten in 28 internationalen Studien behandelt worden. Die wichtigste war die Studie ODYSSEY OUTCOMES mit ca. 19.000 Patienten nach akutem Koronarsyndrom. Im Laufe der 2,8 Studienjahren übersetzte sich die nachhaltige LDL-C-Reduktion in eine signifikante Senkung des Risikos für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse um 15% (9,5% vs. 11,1%) - und dies, obwohl 89% der Teilnehmer bereits hoch dosierte Statine einnahmen [1].

Auch die Gesamtsterblichkeit war in der Alirocumab-Gruppe um 15% geringer (3,5% vs. 4,1%); bei längerer Behandlung und Patienten mit hohen LDL-C-Ausgangswerten war der Unterschied größer. Statistisch ist dieser Punkt jedoch mit einem Fragezeichen versehen, weil ein hierarchisch übergeordneter Endpunkt, die koronare Sterblichkeit, keine Signifikanz ergeben hatte.

Alirocumab wird zu Beginn mit 75 mg alle zwei Wochen dosiert. Ist eine stärkere LDL-C-Senkung nötig, kann auf 150 mg alle zwei Wochen bzw. 300 mg alle vier Wochen gesteigert werden. Die Monatsdosis kann mittels eines Fertigpens selbst verabreicht werden. Sobald der Pen auf die Haut gedrückt wird, erfolgt die Injektion ohne Auslöser in ≤ 20 s.

Quelle: [1] Schwartz GG et al. N Engl J Med. 2018;379:2097-3007; Online-Fachpressekonferenz "Alirocumab kommt zurück - Studien und Fakten", 30. März 2021 (Veranstalter: Sanofi)