Beim COPD-Management sollten frühzeitig Kombinationstherapien eingesetzt werden. Patienten mit deutlicher Atemnot profitieren von einer dualen Bronchodilatation (LAMA plus LABA), solche mit hohem Exazerbationsrisiko von der Addition eines inhalativen Kortikosteroids (ICS), sagt Dr. Michael Beeh, Pneumologe am insaf-Institut für Atemwegsforschung, Wiesbaden.

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Die Wirksamkeit der dualen Bronchodilatation demonstrierte die EMAX-Studie bei 2.425 stark symptomatischen COPD-Patienten (CAT-Score im Mittel 19,2). Mit Umeclidinium/Vilanterol (UMEC/VI, Anoro® Ellipta®) wurde nach 24 Wochen eine signifikante Verbesserung des FEV1-Werts im Vergleich zu Monotherapien erreicht (+ 141 ml vs. Salmeterol bzw. + 66 ml vs. Umeclidinium, p < 0,001) [1]. Auch der Transitional Dyspnoea Index (TDI) als Maß für die Atemnot und der Symptomscore E-RS (Evaluating Respiratory Symptoms) besserten sich unter der Kombination deutlich.

COPD-Patienten mit einer schweren Exazerbation oder rezidivierenden Ereignissen sollten zusätzlich mit ICS behandelt werden. "Exazerbationen beeinflussen die Mortalität erheblich und gehen mit einem hohen Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse einher", betonte Beeh.

Die Wirksamkeit einer Exazerbationsprophylaxe mit einer Triple-Therapie (LAMA + LABA + ICS) wurde u. a. in der IMPACT-Studie bei mehr als 10.000 instabilen COPD-Patienten gezeigt. Unter der Kombination Fluticasonfuroat (FF)/UMEC/VI (Trelegy® Ellipta®) war die jährliche Rate moderater und schwerer Exazerbationen um 25% vs. UMEC/VI bzw. um 15% vs. FF/VI verringert (p < 0,001) [2]. Im Vergleich zur UMEC/VI-Gruppe wurde auch die Mortalität reduziert.

Fixe Kombinationspräparate erleichtern die Therapie und haben klinische Vorteile: In der INTREPID-Studie zeigte die Behandlung mit der Fixkombination UMEC/VI/FF im Vergleich zur Dreifachtherapie mit mehreren Inhalationsgeräten einen überlegenen Effekt auf die Lungenfunktion [3].

Quelle: [1] Maltais F et al. Respir Res. 2019;20:238; [2] Lipson DA et al. N Engl J Med. 2018;378:1671-80; [3] Worsley S et al. ERJ Open Res. 2019;5:61-2019; Symposium "COPD: Aktuelle Studienlage und die Umsetzung in den praktischen Alltag" im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, 19. April 2021 (Veranstalter: GSK)