Auch wenn SARS-CoV-2 primär das Atemwegssystem angreift, ist es angesichts der teilweise schweren Verläufe wenig überraschend, dass sich auch Manifestationen an anderen Organen zeigen. Diese können bereits bei Beginn der Erkrankung nachweisbar sein, typischer ist jedoch ein Auftreten im Verlauf. Auch bei milden und mäßigen Erkrankungen treten sie gelegentlich in Erscheinung. In diesem Heft stellen wir kardiologische, neurologische und gastrointestinale Infektionsauswirkungen dar.

Die Autoren Dr. Alexander Dutsch, Dr. Katharina Lechner und Prof. Heribert Schunkert vom Deutschen Herzzentrum in München gehen u. a. auf die COVID-19-begleitende Myokarditis sowie die charakteristischen thromboembolischen Komplikationen (ab S. 36) ein. Prof. Hans-Christoph Diener vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Duisburg-Essen und Prof. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, erläutern neurologische Manifestationen (ab S. 40) wie Enzephalopathien, Insulte oder epileptische Anfälle. Prof. Manfred Gross, Dr. Philipp op den Winkel und Dr. Julia Aksoy aus dem Klinikum München-Süd besprechen die Infektionsauswirkungen auf Darm, Bauchspeicheldrüse und hepatobiliäres System (ab S. 42). Auch die "Kollateralschäden" der Pandemie werden angesprochen: Die negativen Effekte auf die Versorgung von Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall und gastrointestinalen Erkrankungen.

Weitere Höhepunkte dieses Schwerpunkts: Ein gemeinsam verfasster Beitrag namhafter Allergologen (Korrespondenzautorin Prof. Margitta Worm) mit wichtigen Empfehlungen zu SARS-CoV-2-Impfungen bei Anaphylaxie-Risiko (ab S. 48).

Eine von Prof. Markus Gosch und Kollegen erstellte Checkliste zur Versorgung von Bewohnern von Langzeitpflegeeinrichtungen im Rahmen der Pandemie (ab S. 52).

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Prof. Dr. med. Klaus G. Parhofer

Med. Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Univ. München - Campus Großhadern