Das Pharma- und Diagnostika-Unternehmen Roche produziert derzeit monatlich 40 Millionen Antigen-Tests zum Nachweis einer SARS-CoV-2-Infektion. Doch die globale Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot. "Wir sind dabei, die Stückzahlen zu verdoppeln und später weiter massiv zu steigern", erklärte Dr. Severin Schwan, CEO der Roche-Gruppe.

Die Entwicklung bei den Antigentests sei auch noch nicht am Ende: Zum einen will Roche laut Schwan verstärkt auf Antigentests setzen, die nicht gleich vor Ort binnen 15 Minuten Ergebnisse liefern, sondern eingeschickt werden - sie könnten dann ohne Kapazitätsengpässe analysiert werden. Zum anderen arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung eines Speichel-Antigentests.

Der PCR-Test bleibe Goldstandard für die Testung, weil er eineindeutige Ergebnis auch bei geringer Viruslast in der Probe liefere. Roche produziert davon monatlich 20 Millionen Sets. Allerdings könne die Industrie auch hier weltweit nicht ausreichend liefern. Schon jetzt gebe es mehr Kapazität an PCR-Tests auf SARS-CoV-2 als zuvor auf alle anderen Viren zusammen.

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COVID-19-Antigen-Schnelltest von Roche.

Neben dem Diagnostikbereich forscht Roche auch an COVID-19-Therapien und sieht drei Projekte mit Potenzial:

  • Tocilizumab (Actemra ®): Der bereits als Wirkstoff gegen rheumatoiden Arthritis etablierte Antikörper reduzierte in einer Studie die Wahrscheinlichkeit einer Beatmungspflicht um 44%. Weitere Studien laufen, auch in Kombination mit Remdesivir.

  • Antikörper-Cocktails: Auf diesem Feld arbeitet Roche als größter Hersteller von Antikörpern mit Regeneron zusammen. Die Zwischenergebnisse zu dem Vorhaben sind laut Schwan vielversprechend.

  • Antivirale Medikation: In Zusammenarbeit mit dem US-Start-up Atea wird derzeit ein Direktwirkstoff gegen das Virus entwickelt. Erste Studienergebnisse werden nächstes Jahr erwartet.

Quelle: Online-Pressekonferenz, 29. Oktober 2020 (Veranstalter Roche)