Die altersbedingte neovaskuläre oder feuchte Makuladegeneration (nAMD) gilt als häufigste Erblindungsursache hierzulande. Unbehandelt führt sie rasch zu einem Visusverlust. Durch Therapien, die sich gegen Vascular Endothelial Growth Factors (VEGF) richten, ist sie aber behandelbar geworden.

Mit Brolucizumab (Beovu®), einem im Jahr 2020 neu zugelassenen Hemmstoff des VEGF A, kann das Behandlungsintervall auf dreimonatlich verlängert werden, ohne dass dadurch ein Wirkverlust hinzunehmen wäre. Den Patienten dürfte dies sehr willkommen sein.

In einigen Parametern zeigte sich sogar eine Tendenz zu einer besseren Wirksamkeit gegenüber bestehenden VEGF-Therapien. Dies deuten aktuelle Auswertungen der Studien HAWK und HARRIER an, die jüngst auf amerikanischen und europäischen Fachtagungen für Netzhautspezialisten vorgestellt wurden.

Behandlung nur alle 12 Wochen

An den doppelblinden Studien hatten 1.817 unbehandelte Patienten mit nAMD teilgenommen. Nach drei initialen Injektionen im 4-Wochen-Rhythmus wurde entweder mit Aflibercept 2 mg alle 8 Wochen oder aber mit Brolucizumab 3 mg oder 6 mg alle 12 Wochen behandelt.

Bezüglich des primären Endpunktes der "bestkorrigierten Sehschärfe" (BCVA) waren die beiden Wirkstoffe nach 96-wöchiger Behandlung gleichwertig.

Ein Vorteil für Brolucizumab zeigte sich nach 16-wöchiger Behandlung bei der Reduktion der zentralen Netzhautdicke, einem Marker für die Krankheitsaktivität. Mit dem neuen VEGF-A-Antikörper gelang auch eine schnellere und nachhaltigere Kontrolle der überschießenden retinalen Flüssigkeitsproduktion.

Quellen: 1. Symposium "AMD Neovascular Part 1", Jahrestagung der American Society of Retina Specialists; Chicago/USA, 27. Juli 2019 (Veranstalter: Novartis) 2. Dugel PU et al. Ophthalmology. 2020;127:72-84 3. Dugel PU et al. Ophthalmology 2020; https://doi.org/10.1016/ j.ophtha.2020.06.028 4. Jahrestagung der American Society of Retina Specialists 2020 5. Jahrestagung der EURETINA 2020