Bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie liegt das Hauptaugenmerk von Politik und Gesellschaft bislang auf Präventionsmaßnahmen, v. a. auf der Kontaktreduzierung und der Entwicklung eines Vakzins gegen SARS-CoV-2. Dagegen ist die Entwicklung wirkungsvoller Medikamente und Therapieoptionen nach Auffassung der Initiative Beat-CoV, einer Allianz von vier deutschen Biotechnologieunternehmen, zu sehr in den Hintergrund gerückt. Auch wenn demnächst Impfstoffe verfügbar seien, würden Menschen noch über viele Monate schwer an COVID-19 erkranken.

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Patienten brauchen neue Therapieoptionen.

Teure Zulassungsstudien stehen an

Doch derzeit gebe es keine zugelassenen Medikamente, die das Virus sowie die höchst unterschiedlichen Krankheitsverläufe und -symptome adressieren. "Ärzte haben daher nur begrenzte Möglichkeiten, um Menschenleben zu retten oder die Verweildauer im Krankenhaus deutlich zu reduzieren. Es besteht dringender Handlungsbedarf!", sagte Daniel Vitt, Mitinitiator und Geschäftsführer der Firma Immunic.

Handlungsbedarf besteht für die Firmen AiCuris, Atriva Therapeutics, Immunic und InflaRx v. a. in Sachen Finanzierung der klinischen Forschung. Mehrere Wirkstoffe und Antikörper zur antiviralen und antiinflammatorischen Behandlung von COVID-19-Patienten hätten in ersten Studien erfolgversprechende Ergebnisse gezeigt und könnten schnell zur Verfügung gestellt werden. Doch die zulassungsrelevanten Spätphasestudien wie auch der Markteintritt seien extrem kostenintensiv und könnten von mittelständischen Unternehmen nicht allein gestemmt werden.

Deshalb fordert Beat-CoV von der Politik eine finanzielle Unterstützung bei der Medikamentenentwicklungen, wie sie auch für die Vakzin-Entwicklung zur Verfügung gestellt wurde. Sie schlagen einen Förder-Fonds in Höhe von 500-750 Millionen Euro vor.

Quelle: Pressekonferenz "Initiative zur Förderung von COVID-19-Therapien"; 2. Dezember 2020 (Veranstalter: Beat-CoV)