GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie Semaglutid kontrollieren die Hyperglykämie, wirken aber auch auf andere kardiovaskuläre "Problemzonen" wie Übergewicht, Herz, Nieren, Endothel und Entzündung. Prof. Sebastian Schmid vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck berichtete von einer randomisierten, kontrollierten Studie mit 3.297 Typ-2-Diabetikern, in der Semaglutid s.c. einmal pro Woche über zwei Jahre das Risiko für kardiovaskulären Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall signifikant um 26% reduzierte [Marso SP et al. N Engl J Med. 2016;375:1834-44].

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Gewichtsabnahme schont Herz und Gefäße.

Semaglutid steht für die s.c. Gabe (Ozempic®) und die tägliche orale Einnahme (Rybelsus®) zur Verfügung. Es senkt laut Dr. Matthias Schweitzer von Novo Nordisk signifikant besser den Blutzucker als einige andere GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Er zitierte die retrospektive Real-Life-Studie EXPERT, in der Typ-2-Diabetiker auf Semaglutid s.c. umgestellt wurden. Nach sechs Monaten sank der HbA1c-Wert um durchschnittlich 0,7 Prozentpunkte. Bei 256 Patienten fiel ein BMI > 35 kg/m2 um 2,5 kg/m2. Bei 132 Patienten, die dann über 12 Monate beobachtet wurden, waren es 4,6 kg/m2 [Lingvay I et al. Diabetes. 2020;69(Suppl 1):954].

Typ-2-Diabetiker mit atherosklerotischen kardiovaskulären oder renalen Erkrankungen oder sehr hohem Risiko sollten GLP-1-Rezeptor-Agonisten oder, sofern die GFR nicht unter 30 ml/min liegt, SGLT2-Inhibitoren nach oder zusätzlich zu Metformin erhalten. Eine Querschnittstudie zeigte indes kürzlich, dass diese Empfehlungen noch nicht umgesetzt werden [Mozenson O et al. Diabetologie. 2020;63(Suppl.1):158].

Quelle: Online-Symposium "Fokus Typ 2 Diabetes 2020"; 7. November 2020 (Veranstalter: Novo Nordisk)