Alfons, der TV-bekannte französische Komiker mit der orangen Trainingsjacke, hat es treffend gesagt: "Die Berliner Mauer war völlig überflüssig - eine rote Ampel hätte die Deutschen genauso davon abgehalten, über die Sektorengrenze zu laufen!" Da ist etwas dran. Und wenn man uns sagt, in der Corona-Pandemie soll man sich nicht per Handschlag begrüßen, dann tun wir das eben auch nicht. Eine Alternative? Keine Option.

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© AndreyPopov / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Einer von beiden krümmt sich gleich vor Schmerz.

Nicht ganz so zwei unserer Patienten aus Italien, immerhin dem Land der baci und abbracci. Sie zeigten uns, dass sie den Körperkontakt wie die Luft zum Atmen brauchen. Gianni stand an der Anmeldung, als es klingelte. Herein kam Luca, der seinen Kumpel trotz mascherina sofort erkannte. Man begrüßte sich mit lautem Palaver und, um den anderen wenigstens ein bisschen zu fühlen, mit einem gegenseitigen Push gegen die Ellenbogen. Darauf gellte ein ein fürchterlicher Schmerzenzschrei durch den Wartebereich, der auch mich erreichte und aus dem Behandlungszimmer schießen ließ. "Es muss etwas Schreckliches passiert sein!", dachte ich.

Nun, Gianni hatte Luca direkt am Nervus ulnaris erwischt. "Wie elektrisch, meine Hand!", jammerte Luca. "Va via in un attimo" tröstete ich ihn. Ich nahm mir aber vor, selbst bei derlei Begrüßungen meinen Ellenbogen von unten nach oben zu führen.