Heilerden wurden bereits in der Antike therapeutisch genutzt. Wie Prof. Peter Malfertheiner, München, zusammenfasste, spielt Heilerde heute z. B. bei Entgiftungen, Refluxösophagitis, Hypercholesterinämie, Histaminintoleranz, Reizdarm sowie als "Add-on" bei Patienten unter einer Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren eine beachtliche Rolle.

Diese breite Wirkpalette lässt sich wissenschaftlich durch die komplexe Struktur von Heilerden erklären, was Dr. Jochen Kalbe, Leichlingen. am Beispiel von Luvos® Heilerde erläuterte. Diese besteht vorwiegend aus nicht-ionischem Silikat (Quarz) mit einer hohen Adsorptions-Kapazität für organische Substanzen, z. B. Cholesterin, 30% anionischen Silikaten, die als Kationenaustauscher-Matrix dienen, was v. a. bei der Entgiftungsbehandlung eine Rolle spielt, und zu 23% aus Karbonat-Phasen (Dolomit) mit hoher Säurebindungs-Kapazität.

Erste klinische Evidenz

Eine minutenschnell einsetzende Wirksamkeit bei Patienten mit Sodbrennen und Refluxbeschwerden zeigte sich in einer Studie an 137 Patienten, über die Prof. Hubert Mönnikes, Berlin, berichtete. 80% der Patienten schätzten die Wirkung als "gut" oder "sehr gut" ein.

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Bei Patienten mit nicht-erosiver Refluxkrankheit und Reizdarmsyndrom zeigte sich in einer nicht-interventionellen Studie nach 6-wöchiger Gabe von Luvos® Heilerde eine 50%ige Verminderung der Symptombelastung, wie Prof. Achmed Madisch, Hannover erläuterte. Schließlich betonte Prof. Martin Raithel, Erlangen, dass die Ergebnisse bei Patienten mit symptomatisch belastender Histaminintoleranz so gut seien, dass er diese Heilerde in der Behandlung solcher Patienten als "vorrangiges Prinzip" ansieht.

Quelle: Nationales Advisory-Symposium "Heilerde im Fokus - Erst- Linien-Therapie - wann und wo?"; Bad Sobernheim, Juli 2020 (Veranstalter: Luvos)