Eine herstellerfinanzierte Studie zeigt einen Benefit der Tripletherapie bei Patienten mit moderater bis schwerer COPD und einer oder mehreren Exazerbationen im Jahr. Als Vergleich dienten verschiedene duale Therapieformen.

Für die multizentrische Doppelblindstudie ETHOS wurden in 26 Ländern 8.509 Patienten mit moderater bis schwerer COPD und mindestens einer Exazerbation im vergangenen Jahr rekrutiert und in vier gleich große Gruppen randomisiert. Zwei Gruppen wurden 52 Wochen lang mit der Dreifach-Kombination aus einem langwirksamen Muskarin-Antagonisten (LAMA), einem langwirksamen β2-Mimetikum (LABA) und dem inhalativen Glukokortikoid (IGC) Budesonid behandelt. Dabei erhielt die eine Gruppe 320 µg und die andere 160 µg Budesonid. In den beiden Vergleichsgruppen wurde mit den Zweifach-Kombinationen LABA/LAMA und ICG/LABA behandelt.

Die Untersucher fanden eine reduzierte Rate an Exazerbationen in den Tripletherapie-Gruppen (1,08 mit 320 µg Budesonid und 1,07 mit 160 µg Budesonid). Dagegen wiesen die LAMA/LABA-Patienten eine Rate von 1,42 auf, während die IGC/LABA-Patienten eine Rate von 1,24 erreichten.

Die Inzidenz an Pneumonien, der wichtigsten unerwünschten Nebenwirkung, lag in den beiden Tripletherapie-Gruppen bei 3,5% mit 160 µg und 4,2% mit 320 µg Budesonid. Dies war höher als in der LABA/LAMA-Gruppe mit 2,3%, wogegen die Inzidenz in der IGC/LABA-Gruppe auch 4,5% erreichte.

Die Tripletherapie mit 160 µ Budesonid war effektiv und schnitt bezüglich Lebensqualität, Symptomenkontrolle und Reduktion der Exazerbationen besser ab als die höhere Dosis von 320 µg.

Quelle: Rabe KF, Martinez FJ, Ferguson GT et al. Triple inhaled therapy at two glucocorticoid doses in moderate-to-very-severe COPD. N Engl J Med. 2020;383:35-48

MMW-Kommentar

Beeindruckend war auch der sekundäre Endpunkt, die Mortalität. Sie lag bei Patienten unter inhalativer Tripletherapie um 46% niedriger als bei jenen unter einer dualen Therapieform. Besonders bei Patienten mit einer ausgeprägten Eosinophilie war die Tripletherapie erfolgreich. Allerdings ist die höhere Rate an Pneumonien unter der Steroidgabe beachtlich. Derzeit ist das Präparat in Japan und China zugelassen, in den USA und Europa befindet es sich im Zulassungsverfahren.

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Prof. Dr. med. H. J. Heppner

Geriatrische Klinik und Tagesklinik, Helios Klinikum Schwelm