Die chronische Rhinosinusitis (CRS) ist gekennzeichnet durch eine mukosale Inflammation der Nase und der Nasennebenhöhlen, die länger als 12 Wochen anhält und durch mindestens zwei Symptome charakterisiert ist: nasale Obstruktion/Kongestion, Rhinorrhö, Verlust des Geruchssinns oder Druckschmerz. Kommen endoskopisch nachgewiesene bilaterale Nasenpolypen hinzu, liegt eine CRS mit Nasenpolypen (CRSwNP) vor, auch Polyposis nasi genannt.

Die CRSwNP wird nach Prof. Ludger Klimek, Wiesbaden, oft unterschätzt. Bei rund 80% der CRSwNP-Patienten liegt eine Typ-2-Inflammation zugrunde, die durch eine verstärkte Aktivierung der Schlüsselenzyme Interleukin(IL)-4, IL-13 und IL-5 gekennzeichnet ist. Intranasale Kortikosteroide (INCS) als Basistherapie, kombiniert je nach Schweregrad mit Nasenduschen, Antibiotika oder oralen Kortikosteroiden in schweren Fällen, hätten oft keine ausreichende Wirkung, und nach Nasennebenhöhlen-Operationen träten häufig Rezidive auf, so Klimek.

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Mit Dupilumab (Dupixent®) stehe nun für Erwachsene mit unkontrollierter schwerer CRSwNP eine systemische Behandlungsoption zur Verfügung, die zielgerichtet in die Typ-2-Inflammation eingreift, so Klimek. Basis der Zulassung waren die beiden Phase-III-Studien SINUS-24 und SINUS-52, in denen Dupilumab (300 mg s.c. alle 2 Wochen) im Vergleich zu Placebo signifikant den bilateralen endoskopischen Nasenpolypenscore und die nasale Kongestion/Obstruktion verbesserte (p < 0,0001) [Bachert C et al. Lancet. 2019;394: 1638-50].

Quelle: Web-Pressekonferenz "Dupilumab: Sichere Indikationsstellung bei CRSwNP", 8. Juli 2020 (Veranstalter: Sanofi Genzyme)