Die höchste Migräneprävalenz findet sich in der Mitte des Berufslebens im Alter zwischen 35 und 45 Jahren und zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen, so der Neurologe Prof. Andreas Straube, LMU München. Nach einer Studie bei Bankmitarbeitern in Malaysia entstehen dabei durch Präsentismus (Anwesenheit trotz Migräne) 3,5-mal höhere Kosten als durch Absentismus (Fehltage).

In Deutschland führen über 800 Millionen Migräne-assoziierte Kopfschmerztage zu einem Produktivitätsverlust von 547 Millionen Stunden bezahlter Arbeit. Besonders schwer trifft es dabei jene 5% der Migräniker mit mehr als 15 Kopfschmerztagen pro Monat: Auf sie entfallen 26% aller Kopfschmerztage, berichtete Prof. Dennis A. Ostwald vom Darmstädter WifOR-Institut. Den volkswirtschaftlichen Schaden bezifferte er auf insgesamt 2,9% des Bruttosozialprodukts für 2017.

Novartis kostete Migräne bisher 17 Millionen Schweizer Franken jährlich, so Leonhard Schaetz von Novartis. Zusätzlich zur Stigmatisierung und Ausgrenzung der Betroffenen im Arbeitsumfeld gingen pro Person und Jahr im Schnitt 19,2 Arbeitstage verloren. Das neue Migraine-Care-Programm legt daher den Fokus auf die Schaffung von Awareness und Aufklärung sowie auf personalisiertes Telecoaching der Betroffenen durch unabhängiges Fachpersonal.

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© Peter Maszlen / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

69% der Teilnehmer absolvierten das komplette Programm, in dem neben gezielten Ratschlägen zum Migränemanagement über eine App Migräneattacken und potenzielle Trigger erfasst und die Patienten regelmäßig telefonisch beraten wurden. Das Ergebnis: Die migränebedingte Behinderung war nach sechs Monaten um 54% und nach neun Monaten um 64% reduziert. Der Return of Investment belaufe sich auf 490%, so Schaetz. Weitere Informationen stehen unter www.zusammen-gesund.de/migraeneamarbeitsplatz kostenfrei zur Verfügung.

Quelle: Online-Symposium "Migräne am Arbeitsplatz", DGAUM-Jahrestagung; 5. September 2020 (Veranstalter: Novartis)