Viele Asthmapatienten erreichen mit herkömmlichen LABA/ICS-Präparaten keine gute Asthmakontrolle. Subjektiv überschätzen die Patienten ihren Therapieerfolg oft erheblich, objektiv geht es ihnen aber schlechter, als sie glauben, berichtete PD Dr. Christian Geßner, Leipzig. Unkontrolliertes Asthma ist nach wie vor tödlich, alle neun Stunden stirbt in Deutschland ein Asthmatiker an seiner Krankheit.

Vor diesem Hintergrund sind neue Kombinationstherapien willkommen, die dem Patienten die Therapieeskalation gemäß Asthma-Stufenschema erleichtern. Solche kamen kürzlich neu auf den Markt: Zunächst die fixe Zweierkombination Atectura® Breezhaler® mit Indacaterol plus Mometasonfuroat (IND/MF) in drei Dosierungen, anschließend die erste fixe Dreierkombination Enerzair® Breezhaler®, die zusätzlich Glycopyrronium enthält (IND/GLY/MF 150 µg/50 µg/160 µg). Mit diesen Medikamenten können Patienten nun über mehrere Therapiestufen hinweg mit dem gleichen Device behandelt werden. Klinisch untersucht wurden die Fixkombinationen v. a. in den vier zulassungsrelevanten Phase-III-Studien aus dem PLATINUM-Studienprogramm mit über 7.500 Asthmapatienten.

In der IRIDIUM-Studie mit 3.077 Patienten wurde die fixe Dreierkombination IND/GLY/MF mit den Zweifachkombinationen IND/MF sowie Salmeterol/Fluticason (50µg/500 µg) verglichen. Wie Geßner berichtete, verbesserte die Dreierkombination gegenüber den LABA/ICS-Kombinationen die Lungenfunktion (Through-FEV1) nach 26 Wochen um 65-119 ml. Das jährliche Exazerbationsrisiko sank um 19-42% [Kerstjens H et al. Lancet Respir Med. 2020; https://doi.org/10.1016/SS13-2600(20)30190-9]. Bei niedriger Nebenwirkungsinzidenz zeigten sich keine erhöhten Risiken für unerwünschte Effekte unter der Dreierkombination, so Geßner.

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Die ARGON-Studie verglich IND/GLY/MF mit Salmeterol/Fluticason plus Tiotropium (2 × 50 µg/500 µg/d, 1 × 5 µg) über 24 Wochen bei 1.436 Patienten. Hier zeigte die neue Fixkombination einen vergleichbaren Effekt auf die Lebensqualität, aber eine höhere Ansprechrate und eine um 96 ml größere Verbesserung der Lungenfunktion [Gessner H et al. Respir Med. 2020; https://doi.ord/10.1016/j.rmed.2020.106021].

Die Dreifachkombination ist optional mit einem verordnungsfähigen Sensor und zugehöriger App erhältlich. Dieser unterstützt die Adhärenz des Patienten, indem er Patienten an die Inhalation erinnert und den Therapieverlauf in ein E-Tagebuch einträgt.

Quelle: Online-Launch-Fachpressegespräch "Inspiration für Asthma-Patienten"; 8. September 2020 (Veranstalter Novartis)