Ältere Menschen sind nach Säuglingen die am meisten von Pertussis betroffene Altersgruppe. Allerdings wird die Erkrankung bei ihnen häufig übersehen oder falsch diagnostiziert. Denn im Stadium catarrhale kann Pertussis leicht mit einem grippalen Infekt verwechselt werden. Tritt im Stadium convulsivum der typische Stakkatohusten auf, ist die klinische Diagnose zwar eindeutiger, dafür ist es für eine erfolgreiche Antibiose häufig zu spät. Durch den anfallsartigen, schmerzhaften Husten, der minutenlang anhalten kann, kommt es bei etwa 40% der Betroffenen zu Komplikationen wie Rippen- oder Leistenbrüchen sowie Lungenentzündungen. Etwa jeder zehnte ältere Patient (mit Grunderkrankungen) muss hospitalisiert werden [Mbayei SA et al. Clin Infect Dis. 2019;69:218-26]. "Bis zur vollständigen Genesung können Monate vergehen", erklärte Dr. Markus Frühwein, München.

figure 1

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Hoffentlich schützt sie sich auch vor Pertussis!

Daher empfiehlt die STIKO, Erwachsene bei der nächsten fälligen Tetanus-Diphtherie-Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Pertussis zu impfen. Zudem sollten Erwachsene mit Kontakt zu Neugeborenen sowie Frauen im gebärfähigen Alter geimpft werden, sofern sie in den letzten 10 Jahren keine Pertussis-Impfung erhalten haben. Eine Auffrischung alle 10 Jahre wird auch für Personal im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftseinrichtungen empfohlen.

Trotz dieser Empfehlungen liegt die Impfquote für Erwachsene bei lediglich 32,4%. Im Zuge einer Aufklärungskampagne könnte sie sich verbessern. Die Ärzte werden bei der Beratung älterer Patienten durch zahlreiche Informationsmaterialien unterstützt, darunter eine Patientenbroschüre und ein Wartezimmerposter.

Quelle: Pressegespräch "Keuchhusten ist keine Kinderkrankheit - GSK intensiviert Aufklärung"; München, März 2020 (Veranstalter: GSK)