Patienten mit Herz- und/oder Niereninsuffizienz benötigen eine Therapie mit Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). "Wirklich gut geschützt sind die Patienten allerdings nur dann, wenn die Medikamente in leitliniengerechter Dosierung gegeben werden", stellte PD Mark Lüdde, Bremerhaven, fest.

Therapeutisches Dilemma

Da es infolge der RAAS-Inhibition zu einer Kaliumretention kommt, besteht unter der Therapie zugleich jedoch die Gefahr, dass die Patienten eine Hyperkaliämie entwickeln, weshab die RAAS-Inhibitoren in fast 50% der Fälle in ihrer Dosis reduziert oder sogar abgesetzt werden.

Prof. Thorsten Feldkamp, Kiel, erläuterte, dass der Einsatz von Kationentauschern wie Patiromer (Veltassa®) einen Weg aus diesem therapeutischen Dilemma weisen kann. "Dass die Behandlung mit Patiromer auch langfristig wirksam und sicher ist, haben die Ergebnisse der AMETHYST-DN-Studie gezeigt", so der Nephrologe. Unter der Therapie mit Patiromer gelang nach vier Wochen eine gegenüber dem Ausgangswert statistisch signifikante Senkung der Serumkaliumwerte, die über 52 Wochen anhielt (p < 0,001).

Quelle: Web-Experten-Talk "RAAS-Inhibitor-Therapie beibehalten, Hyperkaliämie unter Kontrolle bringen: Mit Veltassa® aus dem therapeutischen Dilemma"; 15. Juli 2020 (Veranstalter: Vifor)