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Frage: Prof. Nadstawek, wie bewerten Sie Cannabis in der Schmerztherapie?
Nadstawek: Gerade bei Patienten mit schweren Erkrankungen, die teilweise ein jahrelanges Martyrium hinter sich haben, ist medizinisches Cannabis eine effektive Therapieoption. Ursache solcher Beschwerden sind oft neuropathische Schmerzen. Sowohl klinische Daten als auch meine eigene Erfahrung sprechen für das erhebliche Potenzial von Cannabis, insbesondere bei dieser Indikation.
Frage: Können Sie uns einen solchen Fall aus Ihrer Praxis vorstellen?
Nadstawek: Ich denke da an eine Patientin mit multipler Sklerose, Polyneuropathie und Sjögren-Syndrom, die unter starken neuropathischen Schmerzen, motorischen Einschränkungen, Konzentrations- und Schlafstörungen litt. Die Standardtherapie war ausgeschöpft, Nebenwirkungen belasteten die Patientin zusätzlich. Ein normales Leben war unmöglich. An diesem Punkt entschied ich, einen Cannabis-Vollextrakt, in diesem Fall Vertanical THC50/CBD50, auszuprobieren.
Frage: Wie reagierte die Patientin auf die Cannabis-Therapie?
Nadstawek: Während der Titration berichtete die Patientin über leichten Schwindel, der aber rasch abklang. Bereits nach 3-4 Tagen stellte sich eine schmerzlindernde Wirkung ein, und zwar substanziell (von 9 auf 5 auf der Visuellen Analogskala). Dies ist eine erstaunlich effektive und schnelle Wirkung, die auch langfristig Bestand hatte. Die Kontrolle der Schmerzen bewirkte eine deutliche Besserung der Lebensqualität, die Patientin ist sozial aktiv, berufsfähig und schläft deutlich besser.
Quelle: Das Interview führte der Wissenschaftliche Dienst der Firma Vertanical
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Facharztmagazine, R. Cannabis-Vollextrakt bei neuropathischem Schmerz. MMW - Fortschritte der Medizin 162 (Suppl 8), 41 (2020). https://doi.org/10.1007/s15006-020-4393-9
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