Die Folgen von schlechtem Schlaf und von Schlafmangel werden häufig unterschätzt. Schlafmangel im Straßenverkehr sei so gefährlich wie 1,0 Promille Blutalkohol, sagte Dr. Gerald Müller, Hamburg.

In Industrienationen litten 10% der Erwachsenen unter Insomnien. Das habe vielfältige Folgen: Es drohen Herzinfarkt, Diabetes, Morbus Alzheimer und eine verminderte Immunantwort auf Impfungen.

Die meisten Arzneimittel, die bei Schlafstörungen eingesetzt würden, haben auch etwas mit Angstlösung zu tun, erinnerte Prof. Michael Berner. Das gelte auch für Phytotherapeutika wie das Lavendelöl (z. B. Lasea®). Dieses sei in der angstlösenden Wirkung ähnlich wirksam wie Paroxetin, gemessen auf der Hamilton-Angstskala [Int J Neuropsychopharmacol. 2014;17:859-69]. Das Phytopharmakon wirke dabei nicht sofort, "es braucht etwa zwei Wochen", so Berner.

Das Arzneimittel sei auch nachgewiesen wirksam bei Schlafstörungen infolge einer subsyndromalen Angststörung [J Psychiatric Res. 2019;115:69-74]. Zudem beeinflusse das Lavendelöl-Präparat die Fahrtüchtigkeit nicht.

Quelle: Online-Pressekonferenz "Schlechter Schlaf ist keine Bagatelle", 23. Juni 2020 (Veranstalter: Dr. Willmar Schwabe)