Eine 83-jährige Frau klagte bereits seit mehreren Jahren über Schluckstörungen, Aufstoßen und Brustschmerzen beim Verzehr fester und flüssiger Speisen. Über das letzte Jahr hatten sich die Beschwerden verschlimmert, und sie hatte 9 kg an Gewicht abgenommen.

Beim Röntgenbreischluck zeigte sich ein Korkenzieher-artiger Ösophagus, und die Endoskopie ergab nicht-peristaltische Kontraktionen mit einer Engstelle am gastroösophagealen Übergang. Bei der hochauflösenden Manometrie sah man am unteren Ösophagussphinkter einen erhöhten Relaxationsdruck, keine Peristaltik, aber spastische Kontraktionen. Somit handelte es sich um eine spastische Achalasie Typ III.

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© N Engl J Med. 2020;382:e42

Korkenzieher-Ösophagus röntgenologisch (A) und endoskopisch (B).

Die Patientin lehnte eine endoskopische Myotomie ab und entschied sich stattdessen für eine Behandlung mit endoskopisch in den Ösophagussphinkter injiziertem Botulinumtoxin. Bei einer Kontrolle nach fünf Monaten berichtete die Patientin nur noch über gelegentliche Schluckbeschwerden.

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Prof. Dr. med. H. Holzgreve

Internist, München

Quelle: Han S, Wagh MS: Corkscrew esophagus in achalasia. N Engl J Med. 2020;382:e42