Lebensstilinterventionen -- Intermittierendes Fasten und eine Ernährung mit Bioprodukten gehen laut einer US-Studie mit einem geringeren Risiko für Erektionsstörungen einher.

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© Gina Sanders / Fotolia (Symbolbild mit Fotomodell)

Wählt er die richtigen Lebensmittel für seine Potenz?

Lebensstilinterventionen wie Gewichtsreduktion, Rauchstopp, reduzierter Alkoholkonsum und regelmäßige Bewegung können eine erektile Dysfunktion (ED) bessern. Forscher um Linda Huynh von der Universität Kalifornien untersuchten jetzt, ob es auch Zusammenhänge zwischen der Art der Ernährung und ED gibt. Dafür nutzten sie Daten von 271 Patienten, die sich in einer Klinik für Männergesundheit vorgestellt hatten. Sie ermittelten deren Ernährungsgewohnheiten, bestimmten den jeweiligen Grad an ED anhand des Internationalen Index für erektile Dysfunktion (IIEF-5) und einen eventuellen Androgenmangel mit dem ADAM-Score.

65% der Teilnehmer folgten keinem besonderen Ernährungskonzept, 4% aßen nur Vollwertkost, weitere 4% Low-Carb-Produkte, 4% ernährten sich fettarm und 3% waren Vegetarier oder Pescetarier. Zudem konsumierten 39% Bioprodukte, 19% keine verarbeiteten Lebensmittel und 28% praktizierten intermittierendes Fasten.

Patienten mit ED waren häufiger älter als 65 Jahre, hatten einen höheren BMI, mehr Komorbiditäten, aßen seltener Bioprodukte und fasteten seltener. Zwischen Ernährung und ADAM-Score gab es keine Korrelationen. In der angepassten Analyse war die Wahrscheinlichkeit für ED bei Patienten, die über Ernährung mit Bioprodukten oder intermittierendes Fasten berichteten, signifikant geringer.

"Beides steigert die Gesamtgesundheit und das Energielevel, was sich wiederum positiv auf die Libido auswirkt. Intermittierendes Fasten scheint die glykämische Kontrolle und den Nährstoffhaushalt zu verbessern sowie den Testosteronspiegel zu erhöhen. Bioprodukte verringern die Aufnahme von Pestiziden und Düngemitteln, die neurologische und Entwicklungsstörungen begünstigen können", erläutern die Autoren. Die höhere Konzentration an Vitaminen und Antioxidanzien könne oxidativen Stress und Entzündungsprozesse reduzieren.

Quelle: Huynh LM et al.Urology 2020; https://doi.org/10.1016/j.urology.2020.07.019