Moderne Biologika richten sich gegen Mediatoren der Typ-2-Inflammation, die bei vielen Asthmapatienten dominiert. Sie sind für Patienten mit schwerem Asthma noch vor Steroiden wie Prednisolon zum Mittel der ersten Wahl geworden, berichtete Prof. Marek Lommatzsch, Rostock. Zu ihnen gehört seit einem Jahr der humane monoklonale Antikörper Dupilumab (Dupixent®), der für Patienten mit schwerem Asthma ab einem Alter von 12 Jahren zugelassen ist und alle zwei Wochen in Selbstapplikation verabreicht wird. Als einziger Vertreter unter den Biologika richtet sich Dupilumab gegen die Interleukine IL-4 und IL-13.

Wichtig ist es, den Therapieerfolg nach drei bis vier Monaten zu reevaluieren. Auf Dupilumab würden besonders gut Patienten ansprechen, bei denen die Eosinophilen im Blut (> 150/µl) und das fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid (FeNO; > 25 ppb) erhöht seien.

Daneben könnten auch Komorbiditäten der Patienten bei der Therapieentscheidung helfen. So wirkt Dupilumab auch bei atopischer Dermatitis und chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen - ein "Kollateralnutzen" also, den Lommatzsch als eine "Revolution in der Pneumologie" bezeichnete: "Die Patienten erzählen begeistert: 'Ich wollte nur mein Asthma behandeln lassen, und plötzlich ist meine Haut wieder gesund!"

Quelle: Web-Pressekonferenz "1 Jahr Dupilumab bei schwerem Asthma - Was haben wir gelernt?"; 17. Juni 2020 (Veranstalter: Sanofi Genzyme)